Ausstellung
Diese Ausstellung „Wo bleibt die Zeit?“ machte ich im Jahre 2006
in Schöneberg im MEPHISTO 31 anläßlich meines Geburtstags
In meiner Annäherung an das Thema habe ich Fotos von mir aus den Jahren 1978-2006 herausgesucht und jedem Foto einen assoziativen Text dazugegeben. Meine Texte enthalten sowohl philosophische, existentielle und gesellschaftspolitische Aussagen oder Fragestellungen. Einige davon sind Auszüge aus Tagebuchnotizen. Die Darstellung entspricht meiner a n d r o g y n e n Lebensgeschichte. Im künstlerischen Bereich habe ich bevorzugt mit den Geschlechterrollen gespielt. Viele der Fotos entstammen dieser künstlerischen Arbeit. Die spannende Frage bleibt: Ergibt sich durch meinen speziellen androgynen Blickwinkel auf die Welt eine universelle Antwort auf die Frage: „Wo bleibt die Zeit“?
1978: War der Beginn der Welt……???
– ein geheimnisvolles Nichts – geheimnisvolle Gleichheit – reines Chaos – eine universelle Weltseele – das kollektiv Unbewußte – Leere – Empfänglichkeit für Alles ?
1979 Modenschau im Café Tuc Tuc
Die Zeitreise ins Innenleben beginnt: Ich begebe mich in das Innenleben meiner Mutter
1979 Filmfestival Hamburg
Das Ziel aller Liebe ist die verlorene Einheit. Das innerste Streben ist auf die Wiederherstellung einer ursprünglichen Ganzheit des Menschen gerichtet.
1980 „Just a Gigolo“ – Show unsereres Ensembles „TRANSITIV“
1980 Ich fühle mich wie eine Gestalt aus den Zwanziger Jahren. Es ist immer alles da: die verletzliche „femme fatale“ und der eiskalte Engel mit durchdringendem Blick
Fotos: Effi von Effinghausen
1982 Pressefoto für mein Theaterstück „DIVA-zwischen zwei Stühlen“ Foto: Felicitas von Loebenthal
Das Prinzip des Uroboros: Männliches und Weibliches Prinzip befinden sich in inzestuöser Umarmung
1979-1982
Meine wilde Zeit
1980 Griechenland Foto: Inge Albrecht
1981:
Narzißtische Selbstversunkenheit löscht aus die Zeit Foto: Effi von Effinghausen
1982 In meiner Wohnung München Klenzestrasse 43
Ich bin zeitlos! Meine Zeit ist erst wieder im Kommen!
1982 München
Meine Zeit kommt nie. Foto: Elke Selzle
1983 München
Hunger nach Seele in einer mehr und mehr seelenlosen Zeit Foto: Elke Selzle
1983 München Modernes Theater „Diva-zwischen zwei Stühlen“ Foto: Norbert Hahn
Wie lange kann ein Mensch den Mund halten? Die Psychologen sagen, daß du nach drei Wochen Schweigen anfängst mit dir selbst zu reden. Dann fängst du nämlich an dich in zwei Personen zu spalten: in den, der redet und in den, der zuhört. Und nach drei Monaten ohne Reden bist du dann endgültig reif fürs Irrenhaus, dann ist es dir egal, ob noch jemand anders da ist oder nicht.
1983 München Modernes Theater „Diva zwischen zwei Stühlen“ Foto: Elke Selzle
Manchmal ist es schwer bei brennenden Kerzen zu atmen, irgendwie ist es so kalt, wenn die Sonne scheint. Morgens, da weinen die Sterne, weil der Mond längst gegangen ist. Morgens tote Schwäne und abends tanzende Rapunzel. Und mittags ekelhafter Kartoffelbrei.
1983 München Modernes Theater „Diva-zwischen zwei Stühlen“ Foto: Norbert Hahn
Ja, ja ich bin voll hysterisch!!! Das Gedächtnis von Jahrhunderten steckt in meinem ganzen Körper.
1983 München Foto: Elke Selzle
Es ist seltsam: Man ist ein Nichts, ein Niemand. Tut etwas Farbe drauf und schon bistbist Du wer. Nur jemand, der Niemand ist, kann zu jemandem werden, der Jedermann ist. Nur jemand, der Niemand ist, kann der werden, der Alles ist. Ist das Nichts die Aufhebung der Zeit?
1983 München Das TAO sagt: Alles hat seine Zeit. Alles vergeht und verwandelt sich in sein Gegenteil. Foto: Hannah Hollinger
1984 Hamburg Meine ersten größeren Dreharbeiten für den Film „Mein lieber Schatz“ von Beate Klöckner Rolle: Don Giovanni mit Erich Bahr und Renate Muhri Foto: Erich Bahr
Ich fühle mich wie ein abgemagerter, ausgehungerter KZ-Häftling
1985 München Dualismus ist eine Erfindung von Männern. Jemand, der tatsächlich im Prozeß des Lebens steht, kann diesen nicht dualistisch betrachten. Sind Männer nur Zuschauer bei der Lebensschöpfung durch die Frauen? Betreiben sie nur Zuschauersport? Foto: Elke Selzle
1986 München Jede Häutung ist eine Wiedergeburt Foto: Elke Selzle
1988 Berlin In der Galerie UNART Foto: Jens Hass Wenn eine Trennung erfolgt zwischen dem männlichen und dem weiblichen Element des menschlichen Wesens ist das schon der Beginn des Weges zum Tod.
1990 Berlin Widersprüche ausleben erscheint denmeisten Menschen als unheimlich und gefährlich Foto: Elke Selzle
1992 Berlin Ich tanze und singe. ich erhebe mich über die Materie. Der Tod ist mein Ratgeber. Mein irdisches Gewand werde ich ihm eines Tagess abgeben müssen. Doch er gibt mir dafür wieder ein neues Gewand. Alles wandelt sich, stirbt und wird neu geboren.
Foto: Jakob Kühn
1993 Berlin Die Teilungen, die wir in der Welt und innerhalb der Gesellschaft wahrnehmen, sind das Resultat einer „inneren Spaltung“ zwischen zwei Polaritäten, die miteinander streiten. Eine Polarität davon ist sichtbar und die andere ist unsichtbar. Wir müssen neu wiedervereinigen, was wir von uns kennen und was wir nicht kennen. Die Frage:“Wer bin ich?“ stellt sich jedem Menschen. Die Frage „Wer bin ich?“ stellt sich jedem Land. Foto: Daniela Butsch
2001 Ist die Fortpflanzung vielleicht ein Heilmittel gegen die Sterblichkeit? Foto: Magdalena Ritter