Presse & Referenzen
Film
Zum Film „Confessions of the Hunted“ (2009) von Annelies Holles:
„Liebe Dita,
„Super! Gestern hast Du wirklich die schwierigen, feministischen Frauen alle verzaubert im Kino!
Dein Gesicht nimmt die ganze Bühne im Bild ein, noch mehr wie im Theater…und so ausdrucksvoll!“
Zum Film „Im tiefen Tal der Therapierten“(2008) von Lothar Lambert
„In der knalligsten Szene tut Dieter Rita Scholl als der angeblich behinderte Bruder der Radiomoderatorin so, als wollte er gleich schwimmen gehen – mitten im Wohnzimmer.“
Christof Meueler, junge Welt 20.11.2008
Zum Film „Das Bonobo-Prinzip“ (2007) von Michael Sittner:
„Vor allem die schauspielerische Präsenz von Magy da Silva und Dieter Rita Scholl als diabolischer Bordellbesitzer Folco beeindrucken“.
Matthias Reichelt, junge Welt 19.06.2008
Zum Film „As Showtime goes by“(2007) von Lothar Lambert
„Lamberts Leute gehen als Comedy-Kellnerin, Joan-Crawford-Parodie oder als schlichtes Schlagertrio. Der Schauspieler Dieter Rita Scholl hat alles drauf: Dandy, schüchterner Liebhaber, Femme fatale, Mörder, Nazi, alte Jungfer. Klingt wie das Personal des handelsüblichen Lambert-Films. Nur in der Gesellschaft, meint er, ist er damit noch nicht durchgedrungen. Die Casting-Damen sollten mal sehen, wie er die Crawford macht. Starlets aufgepasst: In klassischer Hollywood-Pose die Fingerkuppen beider gespreizter Hände an die Wangenknochen gehalten und ins Nordlicht geschaut – so geht das. Scholl meint, er wirke als Transvestit einfach zu echt; das sei bei Schaupielern nicht gefragt. Da könnte er recht haben.“
Philipp Bühler, Berliner Zeitung Juli 2007
„…der androgyne Dieter Rita Scholl, der so überzeugend die alternde Joan Crawford darstellen kann…
Jan Gympel, Zitty
THEATER
Zum Programm „Sex? Vergiß‘ es!“ mit Rita + Claus 1980
„Explosiv geht es zu, derb, und mit überraschend großer Perfektion auch artistisch.
Rita hat ein ausgesprochenes Talent zum Tanzen und zur Parodie transvestitischer Parodisten.“
Gerhard-Paulus-Härle im Heidelberger Tagblatt Juni 1980
Zum Programm „Just a Gigolo“ mit Transitiv 1981
„Bei der Zugabe „Talk-Show zum Thema Homosexualität“ wurde von Rita und Claus Perfektion in der Parodie erreicht. Die verblüffende Wandlungsfähigkeit (vor allem von der bis in die Spitze des kleinen Fingers reagierenden Rita) gab Feuer für den Schlußapplaus.“
Neue Westfälische Zeitung 30.Mai 1981
Zum Programm „Diva zwischen zwei Stühlen“ von und mit Rita Bastardo 1983
„Meilenweit entfernt von Transi, Travestie oder Fummel, dem üblichen Krimskrams also, entwirft dieser zarte, ellenlange Kerl das Porträt einer Frau, die sich selbst nicht ausstehen kann.
Gespalten in die tüchtige Lehrerin (Tagseite) und die ängstliche, träumerische Diva mit pompöser Stummfilm-Vergangenheit(Nachtseite) führt diese Person Krieg mit sich selbst, scheucht sich von einem seelischen Aggregat-Zustand in den anderen – und das mit Vehemenz; kaltschnäuzig, zornig, dann wieder mit dem Pathos der großen Sehnsuchtsgeste. Daß so etwa nicht abkippt in die Psycho-Schnulze ist schon ein kleines Kleintheater-Wunder. Liegt an einer Sprache, die große Gefühle, gar Verse riskiert, sie aber temperamentvoll vorführt wie unter dem Mikroskop: grell, grotesk, komisch.
Entprivatisiert, entjammert, ausgestellt. Ein Befreiungsakt als kesses Entertainment.“
Ingrid Seidenfaden, Abendzeitung München 25.06.1983
„Rita Bastardo hat sich für die ‚Diva‘ einen Monolog von genetscher Poesie geschrieben. Schönheit und Wahrheit kommen rauschhaft strahlend hinter den Worten hervor, die intellektuell entlarvt werden als Träger von Lüge und Verschleierung. Mit scharzem, engen Abendkleid, Glitzerstrümpfen und verwegener Zigarette im Mundwinkel führt Rita vor, wie man das macht. Posiert wie auf alten Star-Postkarten. Läßt aber auch parodistische Züge erkennen. Demontiert die Diva-Allüren. Doch gleich darauf bricht die Mondäne in sich zusammen hinter dieser Maske, die doch wohl nicht schützt vor der Lebensangst, die tief in den Knochen sitzt. Diese ‚Diva‘ spricht jeden an, zeigt den Zustand einer alltäglichen Schizophrenie, bei dem man ständig mit angespanntesten Gefühlen auf der Suche ist nach dem eigentlichen Ich, das man auch neben anderen leben kann.“
Ute Fischbach Münchner Merkur 23.06.1983
„Diva – zwischen zwei Stühlen“: im Modernen Theater gastiert ‚Rita Bastardo‘, von der Natur als Mann gemeint, mit einem Monologstück als Spalt-Dame zwischen Depression und Dominanz.
Eine radikale Selbst-Schau mit Mut zur eigenen Seele – und die ist randvoll mit Kitsch und Kern, Verzweiflung und Verführung, Sehnsucht und dem Trick-Repertoire koketter Glamour-Gesten.
Diva im Unterrock!“
Rolf May TZ München 23.06.1983
Zum Theaterstück „The Cage – Der Käfig“ von Rick Cluchey in Nürnberg 1987
„In der Zelle für Lebenslängliche warten drei Häftlinge: Ein Massenmörder (hervorragend dargestellt von Dieter Rita Scholl), dessen religiösen und militaristiscen Phantasien die anderen nachzugeben haben.“
Bernd Siegler TAZ 29.06.1987
Zum Theaterstück „An den Rand der Erschöpfung weiter…“ von Bodo Kirchhoff
„Schwere Kost im Kreuzberger Schau- und Aktionsraum Unart. Dieter Rita Scholl spielt das Solotheaterstück „An den Rand derErschöpfung weiter“ von Bodo Kirchhoff. Eine sehnige Gestalt im verschlissenen Unterrock, die Bühne an drei Seiten mit goldglänzender Folie verkleidet, in einer Ecke zarte Dessous und klobige Männerunterhosen auf einer Wäscheleine. Diese Person auf der Bühne hat kein bestimmtes Geschlecht, keine bestimmte Biographie. Sie redet und redet. Sprachspielereien ohne erkennbaren Sinn, verstümmelte Sprachschablonen. Manche dieser abstrakten Sprachmitteilungen erinnern an Beckett, andere an Gedanken, die in den Sekunden zwischen Traum und Erwachen bewußt werden. Redet dieser Mensch gegen seine Einsamkeit an, um zu vergessen, zu flüchten, oder – sich der Gegenwart zu vergewissern? Dieter Rita Scholl ist ein begabter Schauspieler, gegen dieses Stück hat er wenig Chancen.“
Harald Feulner Berliner Morgenpost 9.06.1989
„Der Berliner Dieter Rita Scholl, ein mit Vorliebe zwischen den Geschlechtern pendelnder Dauergast im Gostner Hoftheater, hat sich dieses Solo auf den schlanken Leib inszeniert. Bewundernswert sicher in allen Tonlagen vom Tuntengesäusle bis zum Machobass führt er die manirierten Selbstgespräche und zieht sich dabei pausenlos an und aus. Zwei Anzüge, einen Minislip mit löchrigem Bettlerhemdchen, zwei deftige Liebestöter und ein Abendkleid kriegt man so nach und nach zu sehen. Erstaunlich wie Rita diesen genialischen Unfug in den Griff kriegt, im sinnfreien Raum sogar komische Akzente setzt.“
Michael Wunderlich Nürnberger Nachrichten Oktober 1989
„Ein Single im Erschöpfungszustand. Als silberhaariger Eremit der Nacht (Annie Lenox von den ‚Eurythmics‘ läßt grüßen) kreiselt Lonely Rita im freien Fall durch den goldbesetzten Wohnkäfig und hegt dabei von Zeit zu Zeit Mordgefühle gegen Unbekannt.“
AZ Nürnberg daer Oktober 1989